Denkmal Williams

Hintergrund

Am 8. Juli 1948 gegen 23:30 Uhr zerschellte ein Rosinenbomber des Typs Dakota C 47 (#43-48256 "Gooney Bird") auf der Südseite des Steinkopfs. Die Besatzung bestand aus dem 1st Lt. George B. Smith, 1st Lt. Leland V. Williams und einem Passagier, dem deutschstämmigen Zivilangestellten des Army-Department Karl Viktor Hagen. Die Piloten waren aufgrund des übermäßigen Startgewichts nicht in der Lage, schnell ausreichend Höhe zu gewinnen oder waren sich aufgrund der Dunkelheit nicht genau über ihre Flughöhe im Klaren. Gegen 23:30 Uhr streifte die Maschine die Baumwipfel über dem Gipfel des 570m hohen Steinkopfs nördlich von Königstein/Taunus und stürzte dann in den Wald. Alle drei Insassen kamen dabei ums Leben.

Dies war der erste tödliche Unfall einer Flugzeugbesatzung zwölf Tage nach Eröffnung der Berliner Luftbrücke.

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Karl Viktor Hagen

Der Passagier Karl Viktor Hagen (1912-1948) musste mit seiner jüdischen Abstammung mit seiner Familie 1938 in die USA emigrieren, um das Überleben zu sichern. Karl-Viktor meldete sich dort, wie viele deutsche Emigranten, zum Militärdienst, wurde US-Staatsbürger, und kehrte nach dem Krieg als amerikanischer Soldat nach Europa zurück.

Als die Sowjetunion mit der Blockade Westberlins begann, gehörte Karl-Viktor Hagen zu der Gruppe, die die Luftbrücke ausarbeiteten und er sollte auch die vorbereitenden Maßnahmen zur Einführung der Deutschen Mark in den Westsektoren von Berlin treffen.

Während der Berliner Luftbrücke diente er als Zivilangestellter beim Department of the Army und war zum Zeitpunkt seines Todes Passagier in der Maschine C-47 "Gooney Bird".

Karl Viktor Hagen ist auf dem Jüdischen Friedhof Prenzlauer Berg, Prenzlauer Berg, Pankow, Berlin, Deutschland, begraben.

Piloten

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George Bates Smith

First Lieutenant George Bates Smith wurde am 26. Dezember 1918 geboren.

Er diente in der 7234 Food Service Squadron als First Lieutenant im Zweiten Weltkrieg.

1LT Smith ist auf dem Mobile National Cemetery, Mobile, Mobile County, Alabama, USA, begraben.

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Leland V. Williams

First Lieutenant Leland V. Williams (7234 Food Service Squadron) wurde am 6. März 1920 in Tuscola, Texas, geboren.

Er war der Sohn von Otis Williams und Rosa Pearl Williams.

1LT Williams ist im Elmwood Memorial Park, Abilene, Taylor County, Texas, USA, begraben.

Nach ihm wurde die Wohnsiedlung an der Rotkreuzstrasse benannt, die nach amerikanischen Plänen für die US-Militärs mit über 300 großzügig geschnittenen Wohneinheiten möglichst nahe an ihrem Arbeitsplatz errichtet worden war. Eine breite Zufahrtsallee führt zu den locker gruppierten Häusern und Plätzen, wo im Juni 1951 eine Gedenktafel in Erinnerung an den tapferen Piloten aufgestellt wurde.

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Am Denkmal an der Rotkreuzstraße verkörpern die beigen Bögen die Luftbrücke. Die ursprünglich englischsprachige Gedenktafel wurde gestohlen. Seit einigen Jahren ersetzt sie eine Tafel mit deutschem Text, gestiftet von den Freunden der Stadt Erding und dem Verschönerungsverein.

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Die Wohnsiedlung ist heute im Besitz des Bundes und dient vorrangig der Unterbringung von Bundesbediensteten. Der Interessensvertretung der Mieter widmet sich die Siedlungsgemeinschaft Williamsville e.V.